Wasserknappheit ist in Kenia und vielen anderen afrikanischen Ländern ein dauerhaftes Problem. Die rasch wachsende Bevölkerung belastet die ohnehin begrenzten Wasserressourcen zunehmend. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass die Lösung dieses Problems nicht nur in kurzfristigen Maßnahmen liegt, sondern in einer ganzheitlichen und nachhaltigen Herangehensweise, die Wald und Wasserwirtschaft eng miteinander verknüpft.
Die Rolle von Wäldern im Wasserkreislauf
Wälder spielen eine entscheidende Rolle in den regionalen Wasserkreisläufen. Sie fungieren als natürliche Wasserspeicher, die den Boden vor Erosion schützen, die Grundwasservorräte stabilisieren und das lokale Klima regulieren. In Kenia sind die Wälder jedoch durch Abholzung und Landdegradierung stark gefährdet, was die Wasserversorgung weiter unter Druck setzt.
Unsere NGO, MyFORESTS, hat erkannt, dass großflächige Aufforstungsmaßnahmen mit einheimischen Pflanzen eine zentrale Strategie zur Stabilisierung der Grundwassersituation darstellen. Diese Maßnahmen führen nicht nur zur Wiederbelebung degradierter Flächen, sondern fördern auch die ökologische Vielfalt und stärken langfristig die Lebensgrundlage der Bevölkerung.
Die Entwicklung nachhaltiger Lösungen
Seit 2012 arbeiten wir intensiv an der Entwicklung und Umsetzung von Projekten, die sowohl die Aufforstung als auch die Trinkwasserversorgung in den Mittelpunkt stellen. In den vergangenen Jahren wurde deutlich, dass die Verbindung dieser beiden Bereiche wesentlich für eine nachhaltige Entwicklung ist.
Im Jahr 2018 standen wir vor einer besonderen Herausforderung: Die anhaltenden Dürren in Kenia machten deutlich, dass die herkömmlichen Methoden der Wassergewinnung nicht ausreichten, um den Bedarf der Bevölkerung zu decken. Unsere innovative MPB-Wasserbox, die in früheren Projekten erfolgreich eingesetzt wurde, rückte erneut in den Fokus. Diese Technologie ermöglicht es, auch in extrem trockenen Regionen Trinkwasser aus Grundwasserquellen zu gewinnen.
Herausforderungen und Fortschritte während der Pandemie
Die COVID-19-Pandemie brachte neue Herausforderungen, aber auch Chancen mit sich. Die Umstellung auf Homeoffice und die verstärkte Nutzung digitaler Kommunikationstools ermöglichten es uns, den Gedankenaustausch und die Projektarbeit trotz der globalen Einschränkungen fortzusetzen. Die Zusammenarbeit zwischen unseren Teams in Europa und Afrika wurde durch regelmäßige Online-Meetings und den elektronischen Dokumentenaustausch intensiviert, was letztlich zu einer beschleunigten Planung und Umsetzung unserer Projekte führte.
Zukünftige Meilensteine
Unsere Arbeit in Kenia ist noch lange nicht abgeschlossen. Die Stabilisierung der Grundwassersituation und die Förderung der Wasserwirtschaft bleiben zentrale Ziele unserer NGO. Durch die enge Zusammenarbeit mit lokalen Partnern und die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Technologien hoffen wir, langfristige Lösungen für die Wasserknappheit in Kenia zu schaffen und damit das Leben vieler Menschen nachhaltig zu verbessern.
Wir sind fest davon überzeugt, dass die Kombination von Aufforstung und innovativen Wassergewinnungstechnologien der Schlüssel zur Sicherung der Wasserressourcen und zur Schaffung einer besseren Zukunft für kommende Generationen ist.